Philosophie ist wie Kitzeln im Kopf by Mebs Gudrun

Philosophie ist wie Kitzeln im Kopf by Mebs Gudrun

Autor:Mebs, Gudrun [Mebs, Gudrun]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-11-02T16:00:00+00:00


Zwischenstopp mit einer wichtigen Frage

»Nun denn, Freunde, wieder Frieden, nicht wahr? Ich würde nämlich jetzt gerne endlich unsere geplante Wanderung beginnen, los, los, marsch, marsch.« Der Prof zeigt hin zum felsigen Hügel, auf den wir klettern wollen. »Tüchtig durchatmen, frische Luft in die Lungen und in die Köpfe. Alles startklar?«

Und wie! Ich atme jetzt schon tüchtig durch, weil ich froh bin, dass die blöde Streiterei vorbei ist. Die anderen auch, sie nicken. Nur Tim stöhnt, aber leise.

Lisa nimmt Celia an die Hand, Lucas Baby an die Leine, Tim schultert seinen Rucksack, und ich trage den Sonnenhut vom Prof. Der ist ihm vom Kopf gerutscht, ein Wind hat ihn weggeweht. Der stürmt durch die Bäume.

Wir wandern los, Prof vorneweg. »Herrlich, Freunde!«, ruft er und lacht. »Der Wind, der Wind, das himmlische Kind, herrlich! Und genau das himmlische Kind liefert mir ein prima Stichwort. Nämlich die Luft, auch wieder ein Naturgesetz. Luft gibt’s immer, ist immer spürbar. Der Erste, dem das aufgefallen ist, war Anaximenes, übrigens ein Schüler von Thales, ihr erinnert euch, das war doch der …«

»Der wie du vor lauter Denken ins Wasser geplatscht ist. Für ihn war Wasser das Allerwichtigste«, unterbricht ihn Lisa und zerrt Celia weiter. Die will Blümchen pflücken, und Baby will das auch, weil Celia das will, aber er wird von Lucas weitergezerrt.

Jetzt wird nicht gespielt, jetzt wird zugehört!

»Anaximenes also meinte, die Luft sei das Allerwichtigste, denn … haltet doch bitte alle mal die Luft an«, sagt der Prof und tut’s als Erster, steht stocksteif, ohne zu atmen. Sofort tun wir’s ihm nach. Außer Celia und Baby natürlich. Die sind von Lisa-Hand und Lucas-Leine befreit und weg sind sie …

Aber dann müssen wir wieder ganz schnell nach Luft schnappen, der Prof noch früher als wir!

»Da seht ihr mal, wie lebenswichtig die Luft für uns ist, ohne die geht’s nicht, stimmt’s?«

Das hat Anaximenes schon ganz richtig gedacht. Luft ist was Elementares, ein Naturgesetz. Ohne Luft kein Leben. Aber der schlaue Anaximenes hat doch sehr gestaunt, dass Luft sich verändern kann. Denn, wenn er auf einen hohen Berg in Griechenland gekraxelt ist, hat er gespürt, oh je, hier kriege ich ja kaum noch Luft. Die ist ja so dünn geworden. Und als er wieder unten im Tal war, war er froh, da konnte er wieder prima schnaufen. Da war die Luft offenbar dicker. Da hat er wieder gestaunt, weil er außerdem beobachtet hat: Wenn es feucht und warm war, da ist die Luft hochgestiegen und am Himmel zu Wolken geworden. Ja, wie kommt denn so was? Als schlauer Denker war ihm klar, da muss in der Luft was drin sein, das so was bewirkt. Die Luft hat sich ja offenbar verdichtet, sonst würde sie ja nicht da oben am Himmel als Wolken rumhängen. Er konnte aber nicht wissen, was da alles drin ist in der Luft, woher denn auch. Wir wissen es heute, wir haben eben Experimente und Messungen und Untersuchungen machen können. Denkt immer dran, ihr Lieben, das konnten die Griechen noch nicht. Anaximenes hat nicht gewusst,



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